fr. Diplomat; Chefdolmetscher des Auswärtigen Amtes
* 23. Juni 1899 Berlin-Charlottenburg
† 21. April 1970 München
Wirken
Paul Schmidt, ev., wurde am 23. Juni 1899 in Berlin-Charlottenburg geboren. Er besuchte die Siemens-Oberrealschule in Berlin-Charlottenburg und studierte dann an der Universität Berlin Neuphilologie mit der Absicht, im höheren Lehrfach tätig zu sein. Da ihm die Gelegenheit fehlte, ins Ausland zu kommen, nahm er an einem Dolmetscherkurs des Sprachendienstes im Auswärtigen Amt teil. Hier fiel der junge Philologe auf, der über ein phänomenales Gedächtnis verfügte und Reden von einer halben Stunde Sprechdauer sofort auf Englisch oder Französisch wörtlich wiedergeben konnte.
Nachdem Sch. das Staatsexamen abgelegt hatte und zum Dr. phil promoviert hat, wurde er 1923 als sprachwissenschaftlicher Hilfsarbeiter in das Fremdsprachenamt der Reichsregierung und dann 1924 als Dolmetscher und später Chefdolmetscher des Auswärtigen Amts in das Beamtenverhältnis übernommen. Er war dann mit Stresemann in Genf und Locarno, auf der Weltwirtschaftskonferenz, auf der Völkerbundskonferenz in Madrid und der Young-Konferenz in Paris; er stand neben Streseman, als sich dieser mit Briand und Thoiry traf. Nach dem Tode Stresemanns übernahmen ihn auch die späteren Außenminister als ersten Dolmetscher. Auch nach 1933 fungierte er als Chefdolmetscher des Auswärtigen Amtes.
1933 wurde Sch. zum Legationssekretär, 1935 zum Legationsrat, 1938 zum ...